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Kurzgeschichte des Banates
Antike - das Banat ist ein Teil Dakiens
106 - der Römische Kaiser und Heerführer Trajan erobert Dakien, Eingliederung als Provinz Dacia
270 - die römischen Truppen ziehen sich aus Dakien zurück
271/272 - der Römische Kaiser Aurelian überlässt Dakien offiziell den Westgoten
441 - die Hunnen durchziehen Dakien und unterwerfen es
453 - Tod des Hunnenkönigs Attila
454 - Abzug der Hunnen, das Banat wird ein Teil des Reiches der Gepiden
567 - Langobarden und Awaren erobern das Reich der Gepiden, Besiedlung durch Awaren
6. Jahrhundert - Einwanderung von Slawen
800 - Vernichtung des Awaren Reichs durch Karl den Großen, Dakien wird zeitweilig von Bulgaren beherrscht
869 – 900 - Landnahme der Ungarn
950 – 1000 - im Banat besteht das Fürstentum Chanád unter dem Fürsten Achtum
1000 - Siebenbürgen (Transsilvanien) und das Banat kommen unter ungarische Herrschaft
11.–13. Jahrhundert - Tataren- und Mongoleneinfälle, mehrmalige Verwüstung des Banats
1521 - Eroberung und Verwüstung des Banats durch 40.000 Mann des Osmanischen Reichs (Türkei) unter Mehmed Hyde
20.07.1552 - Eroberung von Temeschburg durch osmanische Truppen, das Banat wird in einen türkischen Sandschak umgewandelt (Sandschak = Provinz unter einem Pascha mit zwei Roßschweifen [Beglerbeg]), Flucht der christlichen Bevölkerung in die Moldau, die Walachei und nach Siebenbürgen, Verödung des Banats
1716–1718 - Türkenkrieg: Habsburg (Österreich) gegen das Osmanische Reich, 1716 Eroberung von Temeschburg durch kaiserliche Truppen unter Prinz Eugen
1717 - Fall von Belgrad
21.07.1718 - Friede von Passarowitz (Pozarevac), das Osmanische Reich tritt das Banat, die Kleine Walachei und Nordserbien an das Haus Habsburg ab, das Banat wird als temescher Banat der unmittelbaren Verwaltung durch den Kaiser unterstellt und durch Deutsche besiedelt und wieder urbar gemacht
1779 - Angliederung an Ungarn, Aufteilung in drei Komitate (Kreise)
1848 – 1849 - Revolutionswirren, Bürgerkrieg, Ungarn und Deutsche verteidigen das Banat gegen serbische Plünderer
31.10.1918 - Proklamation der "Republik Banat" im Zuge des Zusammenbruchs der Habsburger Monarchie und Österreich-Ungarns, wenige Tage später durch serbische Truppen gewaltsam beendet
04.06.1920 - Friede von Trianon, Aufteilung des Banats: östlicher Teil mit Temeschburg an Rumänien, westlicher Teil an Serbien, ein keines Restgebiet verbleibt bei Ungarn
1944 - Vertreibung, Verschleppung und Ermordung des Großteils der Deutschen Bevölkerung (ca. 200.000 Personen) aus dem Serbischen Westbanat, im Rumänischen Ostbanat in wesentlich geringerem Umfang
1970 – 1995 - nahezu alle der im (rumänischen) Banat lebenden Deutschen verlassen das Banat
Quelle/Source: Wikipedia (D), RetroLib Retrobibliothek, Deutschlands Gebietsverluste, Volker Preuß
Bräuche und Lebensarten aus dem Banat, wie diese in Tschawosch gelebt wurden.
Neujahr (Neijohr)

Am Neujahrsmorgen gingen die Kinder in Tschawosch mit ihren Vätern, die Mutter hat in der Zeit zuhause das Festtagsessen vorbereitet, zur Verwandtschaft und Nachbarschaft zum Neujahrswünschen. Auf der Straße, wünschte man jedem dem man begegnet ist „Vill Glick im neije Johr“. Die Kinder hatten normalerweise immer einen längeren Spruch vorgetragen.
Ein sehr beliebter Spruch bei den etwas bequemeren Kindern war:

„Ich winsch, ich winsch, ich wos net was, greift in de Sack un gib mer was.“
 
Viele Kinder haben sich auch die Mühe gemacht einen längeren Spruch zu lernen, der eine oder andere Onkel und Nachbar hat das auch entsprechend höher belohnt:

Beliebt waren folgende Sprüche:

„Ich winsch eich vill Glick im neije Johr,
lang leewe un gsund bleiwe.
de Stall voll Hingle,
de Pode voll Kere,
de Keller voll Wein,
un dass die Hausfrau un de Hausheer luschtich sein.“

„Ich winsch eich vill Glick im neije Johr,
lang leewe un gsund bleiwe.
A goldne Tisch
an jedem Ecke a gebackne Fisch,
a Faß voll Wein,            
de Stall voll Schwein,
a Peidl voll Geld,
un a gsegnetes Feld.”

Je nachdem wie groß die Verwandtschaft war, dauerte der Rundgang auch etwas länger als geplant. Als man dann wieder zuhause ankam, der Vater hatte manchmal auch einen zu viel getrunken, war das Festtagsessen schon auf dem Tisch.
In Tschawosch gab es am 1. Januar traditionell Schweinefleisch. Schweinefleisch hatte zu der Zeit jeder, es war schließlich die Zeit kurz nachdem die Schweine geschlachtet wurden.
Geflügel, wie Hühner, kam an Neujahr nicht auf den Tisch. Der Aberglaube der älteren Generation sagte "di Hingle scherre de Haufe immer ausananner" Die Bauern waren aber immer bemüht Ihr Hab und Gut zusammen zu halten. 
Nach dem Essen, waren die Kinder mit dem Geldzählen beschäftigt, während die Eltern sich nach der vielen Arbeit ausgeruht haben, bis abends dann Besuch kam oder, bis man selbst zur Verwandtschaft zu Besuch ging.

Dreikönig (Dreikeenich)

Ratschen gehen zu Ostern (zu Oschtre)

Am Gründonnerstag wurde in der Kirche die Messe zum letzten Abendmahl gefeiert. Nach der heiligen Wandlung wurde das Glockengeläut eingestellt (Im Volksmund hieß es "die Glocken sind nach Rom geflogen"), die Glocken schwiegen bis zum Gloria der Osternacht. Auch sonst war es bis zur Auferstehungsfeier eine Zeit der Stille, die Menschen gedachten des Leidens, Sterbens und der Grabesruhe Jesu Christi.
In der "Abwesenheit" der Kirchenglocken wurde deren Rolle von den "Ratschenbuwe" übernommen.

Der erste Einsatz der Ratschbuwe erfolgte am frühen Morgen um 6:00 Uhr, noch in der Dämmerung wenn zum Morgengebet gerufen wurde.
Am Morgen wurde gerufen:
 
(Name des Hausherren), steh auf zum Beten,
wir sind schon alle angetreten.
 
Der nächste Einsatz der Ratschbuwe war zur Mittagszeit.
Zur Mittagszeit wurde gerufen:
 
Ihr lieben Leut,wir wollen es euch sagen,
das Glöckchen hat zwölf Uhr geschlagen,

Der letzte Einsatz der Ratschbuwe war dann am Abend.
Am Abend wurde gerufen:
 
Ihr lieben Leut, es ist Bettlockzeit,
lasst euch auf die Knien fallen
und betet den Engel des Herren.

Nachdem keine Einsätze mehr nötig waren, (normalerweise Ostermontag) begann für die Ratschebuwe die aufregendste Phase: Sie holten sich nämlich die Entlohnung für die geleisteten Ratscheinsätze ab.Die Gruppe zog von Haus zu Haus , ausgerüstet mit ihren Ratschen und Stöcken, die meistens verziert waren mit einer Blechbüchse (für Geldgaben) und einem Korb für die Eier.Bevor es die Gaben gab, musste die Gruppe noch ein Lied singen. Summer, Summer Maje, die Vegl leje die Ajer, die Veilche und die Blume, der Summer werd bald kumme. Ihr liewe Leit, es ist heilige Osterzeit, gibt und Ajer oder Geld, was ihnen nur gefällt, nor ke Schlä, die tut ja weh. Glück ins Haus, Unglück raus, Das Liedchen ist gesungen, sechs Groschen sind gebunden, das Liedchen ist aus, sechs Groschen oder ein Dutzend Ajer raus.
Am Ende wurde die Geldbüchse geschüttelt und mit den Ratschen geratscht und es ging zum nächsten Haus.

Das Kirchweihfest (die Kerwei)

Die Kerweih in Tschawosch war das größte und auch gleichzeitig das einzige Fest der Tschawoscher in den Jahren nach der großen Überschwemmung von 1966.
Die Kirchweih in Tschawosch war immer ein großes Familienfest. Die Verwandten, die Tschawosch 1966 verlassen hatten, kamen aus der Umgebung von Temeschwar sowie auch viele aus Deutschland. Jeder wollte bei dem großen Fest dabei sein.
Die Tschawoscher Kerweih wurde an dem Sonntag gefeiert, der am nächsten zu dem 31. Juli lag. Die im Jahr 1896 erbaute Kirche, wurde am 31.07.1896 geweiht.
Bis zum Jahr 1976 fand das Kirchweihfest in Tschawosch am dritten Sonntag im November statt, begründet war diese Verschiebung durch die Haupterntezeit im Sommer.
Wochen vor dem Fest hat man sich schon Gedanken über das Festmahl gemacht Jede Hausfrau war bemüht Ihrer Familie und der Verwandtschaft, an diesen Tagen nur das Beste aufzutischen. Torten und Kuchen wurden gebacken.
Die Giebel der Häuser wurden gestrichen, der Hof gründlich aufgeräumt und die Straße gefegt.
Zur Tschawoscher Kirchweih kamen früher auch einige Kleinhändler, die ihre Tische bzw. Zelte zwischen Kamin und der Kirche aufstellten. Angeboten wurden Süßwaren, Spielzeug für die kleinen Gäste. Manchmal war auch ein Ringelspiel dabei. Diese Kleinhändler kamen in den letzten Jahren nicht mehr nach Tschawosch. Die Einfahrt in das Grenzgebiet wurde immer strenger kontrolliert und der Umsatz / die Einnahmen haben wohl auch eine Rolle gespielt.
Die Hauptakteure der Tschawoscher Kirchweih waren die Jugendlichen (Kerweihbuwe und Kerweihmodle), die das Fest gleichzeitig auch organisiert haben, sowie „de erschte un zweite Geldherr“, die als Hauptverantwortlich galten.
Mitmachen durfte in Tschawosch jeder der noch nicht verheiratet war. Wer keinen Partner in Tschawosch gefunden hat, der brachte sich jemand mit, das Moto war, Hauptsache dabei sein.
Die "Geldherre" und ihre „Kerweimodle“, besorgten im Dorf den schönsten „Rosmarein“. Dieser wurde in der Woche vor dem Fest im "Wertshaus" mit bunten Seidenbändern geschmückt. Der buntgeschmückte "Rosmareinstrauch" wurde in der "Koperativa / Gscheft" im Schaufenster ausgestellt, bis er am Sonntag von den "Kerweipoore" abgeholt und zur Kirche gebracht wurde.
Am Kirchweihsonntag morgens ging jeder „Kerweibu“ mit einer Flasche Wein zu seinen Verwandten, Nachbarn und Bekannten, um sie zur „Kerwei“ einzuladen. Er bot seinen Wein zum „Verkoschte“ an und bot auch Lose an „fors Tichel un de Hut“ zu gewinnen. Dafür bekam er reichlich Geldspenden.
Nach dem Mittagessen trafen sich alle Kirchweihpaare im "Wertshaus", stellten sich paarweise auf und marschierten mit Musikbegleitung in die "Koperativa / Gscheft", um der geschmückten "Kerweihstrauß" abzuholen. Anschließend gingen die Kirchweihpaare in die Kirche zur heiligen Messe. Danach ging es mit Musik duchs Dorf, zu den Spender des Rosmareinstrausses zu den Geldherren und deren "Kerweimodle", zum "Preschedinte", zum Wirt und zu anderen wichtigen Leuten, bis man im "Wertshaus" ankam um die Bänder sowie den Strauß zu versteigern.
Die Kirchweihpaare stellten sich dann im Kreis um den Tisch auf. Der erste Geldherr stand auf den Tisch und begrüßte die Kerweihgeste mit einer kurzen Ansprache. Im Anschluss fing der erste Geldherr an, die Bänder zu "verletztieren". Jeder durfte mit steigern, bis das der Strauß noch ein einigermaßen ordentliches Aussehen hatte.
Zwischendurch wurde immer wieder das Kerweihstickel gespielt und die Kerweihpaare tanzten um den Tisch.
Zum Schluss wurde der Strauß "verletzetiert".
Der Strauß blieb immer in der Gesellschaft, es war auch immer im Voraus klar, welcher Junge den Strauß ersteigern wird.
Für das Paar, dem der Strauß ab jetzt gehörte, auch Vortänzer genannt, folgte nun der Ehrentanz. Sehr bald schloss sich das erste und zweite Geldherrenpaar an bis dann letztendlich alle Kirchweihpaare um den Tisch tanzten. Am Sonntagabend gingen dann alle Kirchweihpaare mit der Musik in das Haus der Vortänzerin zum Abendessen.
Nach dem Abendessen wurde "es Tichel un de Hut“ versteigert, die Glücklichen erhielten einen Extratanz, anschließend ging es mit Tanz und Unterhaltung für alle, feierlich weiter bis zum nächsten Morgen. Am Montag, nach dem Mittagessen trafen sich alle wieder zum Tanz. Im Saal war der erste Tanz immer den Kirchweihpaaren vorbehalten. Danach war Tanz für alle und es ging immer "luschtich" zu bis um 3:00 Uhr am Dienstagmorgen. Um 4:00 Uhr musste die Musikkapelle zum Bahnhof nach Gier gebracht werden, damit die Musikanten rechtzeitig zu der Arbeit kamen.
Somit war die "Kerweih" in Tschawosch zu Ende, es gab keine Nachkerweih, wie in den meisten Banater Ortschaften.

Die zwei sportlichen Höhepunkte an der Tschawoscher Kerwei, waren das Fußballspiel der Buben (ledig) gegen die Männer (verheiratet) am Kerweihsamstag abends und das "Scheiwle um a Bock" kegeln um einen Schafbock am Kerweihsonntag morgens.

Versteigerung des Kirchweihstraußes:
 
„Do hett ich noch de Strauß in de Hand,
a Rosmrein mit bunti Bandle.
Der is was Wert, Buwe, loßt eich das saan,
der wär om jede Model sei Traam!
Musik!

Di scheeni Bändl, rot, geel un bloo,
A jedes Modl wär mit teni froh.
Drum Buwe, loßt eich net lang bitte,
sunscht stoße di Modle eich glei in di Rippe.
Musik!

Modle, wer will den scheeni Strauß?
Der bringt eich de beschti Geruch ins Haus!
Mir bluts Herz, wenn ich dron denk,
dass nor ons vun eich ne krit als Gschenk.
Musik!

Es letzeteere steht om jede frei,
in der Gsellschaft zahlt mer zehn Bani de Lei.
Alli annri awer solle wisse,
dasse Lei for Lei zahle misse.
Musik!”

Das letzte deutsche Kirchweihfest wurde am 31.07.1983 in Tschawosch gefeiert.

Allerheiligen (Allerheiliche)

Das Schweineschlachten (die Schlacht uf schwowisch)

Heilige Nikolaus (Nikoloo)

Advent und Weihnachten

Silvester

Am letschte Tag im Johr wurde in Tschawosch, wie fascht in jedem banater Dorf eine heilige Messe in der Kirche gefeiert. Dort wurde das alte Jahr verabschiedet, der Pfarrer gab auch eine Zusammenfassung über Geburten, Trauungen und zu den Todesfällen.
Als Tschawosch noch eine eigene Musichkapelle hatte, spielte diese am Abend zum Tanz im Kamin.
Jung und Alt hat das Jahr bei guter Musik, mit einem guten Wein oder Schnaps ausklingen lassen.
Nach 1966 als Tschawosch keine eigene Musichkapelle mehr hatte, wurde ähnlich in kleineren Kreisen gefeiert. Die Jugend traf sich im Kamin oder Club bei Musik vom Band, die Erwachsenen eher in der Matt, oder man feierte im kleinen Kreis bzw. in der Familie zuhause.

Es wurde nie sehr lange gefeiert, am nächsten Morgen stand schließlich des Winschegehn an.

Ein alter Brauch den eigentliche jeder Schwabe im Banat geachtet hat war, dass an Silvester und Neujahr keine Wäsche auf der Leine hängen durfte, dies sollte im neuen Jahr ein Unglück bringen.


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